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Verfahren gegen Franz Hörl eingestellt!

Dienstag, 28 April 2015
Freigegeben in Lokales
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck brachten keine Beweise zu Tage, dass WB-Obmann Franz Hörl (ÖVP) gegen Jakob Hotter bei seinem Arbeitgeber interveniert hat und die Kündigung des Skilehrers erwirkte. Das Verfahren wurde eingestellt.

GERLOS (ce) Im März dieses Jahres ermittelte die Staatsanwaltschaft Innsbruck gegen den ehemaligen Nationalratsabgeordneten und Gerloser Ex-Bürgermeister Wirtschaftsbund Obmann Franz Hörl (ÖVP). Der Schilehrer Jakob Hotter, der seit vielen Jahren schon einen Konflikt mit Hörl und der Gerloser Bergbahnen hat, hatte behauptet, Hörl hätte bei seinem Arbeitgeber, der Skischule „Gerlos Total“, massiven Druck ausgeübt, sodass Hotter seinen Arbeitsplatz verlor. Jakob Hotter behauptete damals, dass Franz Hörl dem GF der Skischule Ingo Kupfner drohte, dass die Skilehrer in Zukunft den vollen Preis für die Liftkarten zahlen müssten, wenn Hotter noch weiter beschäftigt bleibt. Hörl würde dann als Geschäftsführer der Gerloser Begbahnen der Skischule den Sammelplatz an der Isskogelbahn wegnehmen. Kupfner hatte darauf hin Hotter entlassen.

Verfahren eingestellt

Nach umfassenden Ermittlungen und Zeugenbefragungen wurde das Verfahren nun eingestellt, da sich keine Bestätigungen für diese Behauptungen ergeben haben. Dies bestätigte Staatsanwalt Mag. Hansjörg Mayr im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER.

Hotter gibt nicht auf

Franz Hörl zeigt sich zufrieden: „Erwartungsgemäß haben die Ermittlungen kein Ergebnis gebracht, ich war mir auch keiner Schuld bewusst. Ich möchte mich bei der Staatsanwaltschaft bedanken, dass die Ermittlungen so rasch durchgeführt wurden.“ Jakob Hotter bleibt auf Nachfrage des ROFAN-KURIER bei seinen Behauptungen und stellt sogar eine Fortsetzung des Verfahren in Aussicht: „Ja, ich habe auch von der Einstellung gehört. Aber ich werde, sobald ich die Ergebnisse von der Staatsanwaltschaft zugestellt bekommen habe, einen Fortsetzungsantrag zu diesem Verfahren stellen. Es ist nämlich ein weiterer Zeuge aufgetaucht, der gehört hat, dass diese Einflussnahme so stattgefunden hat.“
„Franz Hörl hat mich meinen Arbeitsplatz gekostet!“, behauptet Jakob Hotter, Nebenerwerbsbauer und Skilehrer aus Gerlos. Franz Hörl dementiert die Vorwürfe gegenüber dem ROFAN-KURIER aufs Schärfste. Auch der frühere Arbeitgeber von Hotter, Ingo Kupfner, bestreitet jedwede Nötigung durch Franz Hörl.

GERLOS (ce) "Es kann doch nicht sein, dass ein Wirtschaftkammer-Obmann meinen Arbeitgeber nötigt, mich zu entlassen!", sagt Jakob Hotter im Interview mit dem ROFAN-KURIER. Daher habe er diese Nötigung auch bei der Staatsanwaltschaft in Innsbruck angezeigt. Hotter behauptet, der ehemalige Nationalrat und Bürgermeister von Gerlos, Franz Hörl, hätte in seiner Funktion als Geschäftsführer der Gerloser Bergbahnen Druck auf die Skischule TOTAL Gerlos ausgeübt, damit er, Hotter, nicht mehr als Skilehrer beschäftigt wird. Hörl habe, so Hotter, dem Geschäftsführer der Skischule damit gedroht, dass der Skischule der Sammelplatz im Skigebiet und Begünstigungen bei den Liftkarten entzogen werden, falls Hotter nicht entlassen wird. Hintergrund des Streits zwischen Hotter und den Gerloser Bergbahnen sind Unstimmigkeiten bezüglich einer Unterschrift zu einem Dienstbarkeitsvertrag. Über eines von Hotters Grundstücke läuft ein Lift der Gerloser Bergbahnen.

Im Interview mit dem ROFAN-KURIER bestätigt Franz Hörl diese Anzeige gegen ihn: „Allerdings muss ich auch sagen, dass es nicht OK ist, dass ich erst von Medienvertretern davon erfahre.“ Hörl bestätigt auch, dass er ein Gespräch mit Betriebsleiter Ingo Kupfner geführt habe, allerdings nur um zu erfahren, ob Hotter jetzt wirklich bei der Skischule beschäftigt ist oder nicht. Zu den von Hotter erhobenen Vorwürfen der Nötigung, ihn zu entlassen, sei es aber nie gekommen. „So etwas habe ich gar nicht nötig!“, sagt Hörl. „Ich kann mir aber vorstellen, dass die Skischule unter massiven Druck der Gemeindebürger und der Hoteliers steht, da Hotter immer wieder gegen touristische Themen in Gerlos interveniert. Da die Skischule auf ihren guten Ruf – vor allem bei den Hoteliers – angewiesen ist, war Hotter als Skilehrer kein gutes Aushängeschild.“

Hörl bestätigt auch die Unstimmigkeiten der Bergbahnen Gerlos mit Jakob Hotter. „Hotter beanstandet unter anderem, dass Skifahrer sein Grundstück kreuzen, aber da es sich dabei um freies Skigelände handelt, fällt das nicht in die Zuständigkeiten der Bergbahnen Gerlos. „Wir haben Verträge mit vielen Grundeigentümern im Skigebiet, darunter auch Jakob Hotter. Diese Verträge werden aber von uns aufs Strengste eingehalten.“ Zu seinem Verhältnis zu Jakob Hotter erzählt Franz Hörl: „Die Konflikte mit Hotter laufen schon seit vielen Jahren, schon 1992 musste ich in der Fernsehsendung ´Argumente` wegen Anschuldigungen von Hotter rechtfertigen.“

Der Betriebsleiter der Skischule TOTAL, Ingo Kupfner, dementiert Hotters Aussagen: „Es gab keine Nötigung. Mehr will ich dazu nicht sagen. Bei mir hat sich die Staatsanwaltschaft noch nicht gemeldet. Ich weiß nur, dass Hörl und Hotter schon länger Konflikte miteinander haben.“

Da der zuständige Beamte seine Ermittlungen noch nicht aufgenommen hat, konnte Hörl in dieser Sache noch keine Aussagen bei der Staatsanwaltschaft tätigen.

hoerl

WK-Obmann Franz Hörl bestreitet die Vorwürfe.
Foto: WB

© Rofankurier