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„Wäre ich geblieben, wäre ich schon tot!“

Donnerstag, 29 Oktober 2015
Freigegeben in International
Während die EU damit beschäftigt ist, die Flüchtlingslage in den Griff zu bekommen und der Türkei dafür viele Zugeständnisse macht, kämpfen und sterben Kurden im Kriegsgebiet an vielen Fronten. Auch in der Türkei.

TÜRKEI/INNSBRUCK (ce) Der Bürgerkrieg in Syrien, der Islamische Staat im Iran und Irak, die Russen auf der Seite des syrischen Machthabers Assad, die Amerikaner, die die syrischen Rebellen unterstützen: Die Konflikte in den Kurden-Gebieten sind vielschichtig. Kurden kämpfen an allen Fronten. Beinahe vergessen wird international, dass auch die Türkei derzeit gegen die Kurden vorgeht.
Um diesen Konflikt näher zu betrachten und einen direkten Einblick zu gewinnen, traf sich der ROFAN-KURIER mit dem kurdisch-stämmigen Zillertaler Gastronomen Mehmet Ali Tohumcu, der mit seiner Familie seit 2000 in Tirol lebt. Tohumcu musste 1989 die Türkei verlassen, da er als politisch aktiver kurdischer Student ins Visier der Behörden kam. „Wenn ich geblieben wäre, wäre ich schon tot! Einen anderen Studenten haben sie erschossen. Mir blieb nichts anderes, als alles hinter mir zu lassen,“ erzählt Tohumcu dem ROFAN-KURIER.
„Ich kann die Flüchtlinge verstehen, wenn sie sich zum Beispiel in einem vollbesetztem Boot großer Lebensgefahr aussetzen. Zuhause wartet auf manche der Tod, am Ende der Reise wartet vielleicht ein besseres Leben.“

Tohumcu: „Medien misstrauen!“

Der 49 jährige ist aber auch in Österreich politisch aktiv und im Vorstand der ATIK (Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich) tätig. Durch seine vielen Kontakte kennt er die Situation in seiner Heimat ziemlich genau und weiß, dass nicht alles, was in den Medien bei uns ankommt, auch der Wahrheit entspricht. „Ausländische Medien haben vor Ort selten die Gelegenheit selbst zu recherchieren. Deshalb sind auch sie auf die offiziellen türkischen Medien angewiesen. Aber die sind unter Kontrolle Erdogans und lügen bewusst, um Erdogan im besserern Licht darzustellen“, berichtet Tohumcu. „Wir versorgen uns mit Nachrichten aus den sozialen Medien und verlassen uns auf Berichte von Leuten, die vor Ort sind und die wir kennen. Da erfährt man die ganze, traurige Wahrheit. Gerade der letzte schreckliche Bombenanschlag war ein gutes Beispiel. Erst nach einer Woche kam heraus, was wirklich passiert ist und die offiziellen Medien mussten umschwenken.“

Kurden kämpfen in vier Staaten

Über seine privaten Kanäle erfährt Mehmet auch, was derzeit unmittelbar in den kurdischen Gebieten abläuft. „Wir kämpfen derzeit an vielen verschiedenen Fronten und manchmal habe ich den Eindruck, die Kurden sind die einzigen, die wirklich Mann gegen Mann kämpfen! Wir müssen, wenn wir am Ziel eines zumindest staatsähnlichen kurdischen Gebietes festhalten wollen, uns gegen den IS in Syrien, den IS im Iran, gegen die Irakische Regierung und natürlich gegen die Türkei verteidigen. Untereinander sind die Kurden aber auch oft uneins, einige kämpfen teilweise sogar in den Reihen des IS... Während es überall anders scheinbar nur mit Waffen geht, versuchen wir es in der Türkei auf demokratischen Weg. Doch Erdogan versucht alles, die Kurden aus dem demokratischen Prozess herauszuhalten,“ sagt Tohumcu und sagt: „Ich hoffe, die HDP (Demokratische Partei der Völker im türkischen Parlament) wird nach der geschlagenen Parlaments-Wahl in der Türkei, wieder erfolgreich arbeiten können.“

Tohumcu glaubt: „Kein Friede ohne die PKK“

Die HDP hat in der Türkei der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) ein wenig den Rang abgelaufen, da sie Gewalt ablehnt. Doch Tohumcu erklärt: „Beide Parteien gehören eigentlich zusammen und die PKK ist in den kurdischen Gebieten viel mehr, als nur eine militärische Organisation. Die PKK betreibt Akademien, Kindergärten, Schulen, macht Kulturveranstaltungen und hat insgesamt eine große Akzeptanz in der Bevölkerung.“
Obwohl Mehmet täglich mit seinem Volk mitleidet, ist er froh in Tirol gelandet zu sein. „Ich bin hier und davor in Deutschland sehr gut aufgenommen worden. Meine Kinder waren hier in der Schule und studieren jetzt. Außerdem konnte ich mir als Gastronom etwas aufbauen. Ich hatte Glück, das weiß ich zu schätzen!“

Einwanderungs-Welle: Kurz warnt vor IS-Terroristen

Montag, 28 September 2015
Freigegeben in Österreich
Seit Wochen überqueren täglich 10.000 Menschen (und mehr) aus islamischen Ländern Österreichs Grenze. Unkontrolliert. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) warnt: Mit der Flüchtlings-Welle kommen auch IS-Terroristen oder radikalisierte Heimkehrer ins Land.

ÖSTERREICH/WIEN/ALPBACH Von den USA über Jahre verursacht, von der Deutschen Kanzlerin mit enormer Dummheit verschlimmert und hierzulande ausgebadet: Österreich erlebt derzeit in Sachen Asyl eine Situation zwischen „Hammer und Amboss“.
Ungarn, Kroatien und Slowenien bringen ihre unregistrierten Migranten, um die sie sich nach geltendem EU-Recht eigentlich kümmern müssten, einfach per Bus an die nächste Staatsgrenze.     Und damit nach Österreich. Deutschland macht gleichzeitig die Grenzen „dichter“.
Sollen sich die dummen Österreicher doch um das Problem kümmern…
Und Österreichs Regierung schluckt diese bittere Pille, panisch vor Angst, jemand könnte Maßnahmen, die in anderen Staaten völlig normal sind, als „ausländerfeindlich“ interpretieren.
Doch das logistische Problem, das mit der Situation einher geht und die enormen Kosten für den Staat, die Bindung von Rettungs- und Sicherheits-Kräften sind nicht die einzigen Probleme.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) meldet ernste Sicherheits-Bedenken: Beim Mangement-Club in Alpbach lässt er aufhorchen.

„In einer Woche ein Dutzend IS-Kämpfer dabei...“

Man sollte laut Kurz nicht immer nur über die Unterbringung von Flüchtlingen reden:   „Das ist nur eine Facette unter vielen. Die offene EU-Außengrenze ist eine massive Gefahr“, sagt Kurz.
Allein in einer Woche seien  unter den Migranten ein Dutzend IS-Terroristen und Heimkehrer aus dem „Heiligen Krieg“ entdeckt worden, warnt Kurz.
Wenn es zur Flüchtlingsfrage keine gemeinsame EU-Politik gebe, werde jedes einzelne Land versuchen, das Problem eigenständig zu lösen. Selbst die UNO habe schneller reagiert als die EU, kritisierte Kurz. Er räumte aber auch Mängel bei der heimischen Regierung ein: Ja, es stimme, dass man auf dieses „Ausmaß an Herausforderung“ nicht genügend vorbereitet gewesen sei. Aber Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) habe bereits vor einem Jahr in allen Ministerräten vor einem Flüchtlingsstrom gewarnt.

Kurz (ÖVP): „Masse ist muslimisch, jung und männlich“

Indessen betont Kurz auch: Die Masse der jetzt Kommenden sei muslimisch, männlich, jung und habe genug Geld, um einen Schlepper zu bezahlen. Die Ärmsten, Schwächsten hingegen hätten keine Chance, nach Europa zu kommen.
Heuer erwartet die Regierung über 80.000 zusätzliche Asylwerber, die vorerst in Österreich bleiben. Voriges Jahr waren es nur 20.000. Ein Ende sei laut Kurz nicht in Sicht.
Natürlich müsse man restriktiver gegenüber jenen sein, die keine Kriegsflüchtlinge seien.
Aufhorchen ließ auch der geheime Asyl-Bericht des Innen-Ministeriums: Eine Experten-Analyse kommt zu dem Schluss, dass durch den Zustrom an Asylwerbern die innere Sicherheit „nicht mehr gewährleistet“ sei.
Auch der Handel mit falschen syrischen Pässen (oder Pässen von toten Syrern) boomt. Viele, der momentan in Österreich ankommen, wollen plötzlich Syrer sein und machen falsche Angaben, um ihre Chancen zu erhöhen.

Anonymous erklärt IS den Krieg!

Donnerstag, 05 März 2015
Freigegeben in International
Das Hacker-Netzwerk „Anonymous“ erklärt dem Islamischen Staat (IS) den Krieg. Sie legen ihre Internet-Seiten lahm, löschen ihre Facebook-Accounts und blockieren so deren Kommunikation.

INTERNATIONAL Anonymous ist ein weltweites Netzwerk von Hackern und Computer-Experten. Nach dem Massaker von Frankreich beim Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ und den jüngsten Mord-Videos im Internet, hat Anonymous angekündigt, den IS im Netz anzugreifen.
Nach einem Intro, das für jeden Spielberg-Film tauglich wäre, erklären die Hacker in ihrer Botschaft: „Wir sind Moslems, Christen, Juden. Wir kommen aus allen Rassen, Ländern, Religionen. Wir sind arm oder reich. Wir sind vereint als eins, geteilt durch Null. Wir sind Anonymous…“ Bereits im Jänner hat Anonymous erklärt, die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angreifen zu wollen. Nun schlagen die Netz-Aktivisten zu.

Über 800 Accounts gelöscht

Über 800 Accounts und Seiten, die dem IS-Netzwerk zugeschrieben wurden, hat das Hacker-Netzwerk gelöscht oder stillgelegt.
Und die Hacker fahren fort: „ISIS, wir sind Anonymous. Wir sind eine Legion. Wir vergeben nicht, wir vergessen nicht. Erwartet uns!“
Direkt unter dem Anonymous- Video  findet sich ein Link zu einer Liste aller von den Hackern aus dem Netz gefegten IS-Accounts in den sozialen Netzwerken. Insgesamt gut 800 Accounts von Mitgliedern und Sympathisanten des IS haben die Netzaktivisten aus dem Internet gelöscht.


© Rofankurier