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Radfelder Grasausläuter

Dienstag, 01 Mai 2018
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RADFELD (klausm) So wie das händische Maibaumaufstellen in Radfeld etwas ganz besonders ist, so besonders spielt sich auch das Grasausläuten ab. Vor Jahrzehnten ließ innerhalb der Radfelder Bevölkerung das Interesse am Brauch des Grasausläuten’s bedenklich nach und stand direkt vor dem “Aus”. Der ältere, der harte Kern der Radfelder, darunter der verstorbene Alt-Bgm Erich Laiminger, beschloß damals ob des drohenden Brauchtumsverlustes, selbst am 01. Mai in die Lederhosen zu schlüpfen, sich die Glocken umzuhängen und los zu marschieren, das Gras auszuläuten, den Brauch zu retten.

Aus dieser Rettungsaktion, praktisch in letzter Sekunde, hat sich der Aufmarsch der Radfelder jeden Alters am 01. Mai zu einer echten, gern gesehenen Tradition entwickelt. Treffpunkt ist um 12:00 Uhr vor der Pfarrkirche, bevor’s los geht Fototermin für die Ortschronik, Abmarsch auf einer festgelegten Route quer durch Radfeld, hinauf zur Nachbargemeinde Rattenberg und wieder zurück. Über 30 Kinder, rund 20 Erwachsene - darunter auch Bürgermeister Mag. Josef Auer – sie alle sorgen dafür, dass dieser ganz besondere Brauch des Grasausläutens in Radfeld noch recht lange erhalten bleibt.

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Grasausläuten zu Ehren der "Weiberleit"

Dienstag, 01 Mai 2018
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KUNDL (klausm/susim) - Unüberhörbar waren am Samstag den 28. April Mitglieder der ”Rissbacher Pass” und des “Vereines zur Erhaltung der Kundler Prozessionsfahnen” als Liesfelder Grasausläuter unterwegs. Ziel war es, nicht nur das Gras herauszuläuten - das passiert bei dem Geläut’ sowieso - vielmehr verbanden die nicht mehr ganz jungen Grasausläuter mit ihrem Auftritt eine Sammlung zu Gunsten der Renovierung der Kundler ”Weiberleit’ Fuh” (…für Nichtliesfelder: Frauen Fahne). Es handelt sich hierbei um eine der vier großen Kundler Prozessionsfahnen, welche zweimal pro Jahr zu den Umgängen mitgetragen werden. Zusammen gekommen ist bei der Sammlung ein stattlicher Geldbetrag, wofür sich die Liesfelder Grasausläuter bei allen Unterstützern herzlich bedanken.

Traditionelles Grasausläuten in Radfeld

Montag, 01 Mai 2017
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RADFELD (klausm) „Wenn diese Entwicklung so weitergeht, sehe ich für die Zukunft des Grasausläuten’s in Radfeld schwarz“, dies meinte bereits 1979 der damalige Bürgermeister Erich Laiminger, nachdem sich immer weniger Leute zum Grasausläuten meldeten. Die Bedenken des Alt-Bürgermeisters bewirkten allerdings, dass sich die Bevölkerung ohne Einschränkungen für eine Fortsetzung dieses althergebrachten Brauches entschied.

Heute, fast 40 Jahre später, boomt das Grasausläuten in Radfeld und es ist ein Vergnügen an die 50 Grasausläuter unterschiedlichen Alters Alt bei der Ausübung dieses Brauches zu beobachten. Treffpunkt vor der Pfarrkirche, Fototermin und Abmarsch auf einer festgelegten Route quer durch Radfeld, hinauf zur Nachbargemeinde Rattenberg und wieder zurück – bis zum späten Nachmittag haben sie’s geschafft.

Grasausläuten in Radfeld

Freitag, 01 Mai 2015
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RADFELD (klausm) In Radfeld sind die Grasausläuter am 01. Mai nicht zu überhören. Bevor’s losgeht, treffen sich alle Mitwirkenden unter der organisatorischen Leitung von Peter Hausberger vor der Kirche zu einem gemeinsamen Gruppenfoto, danach setzt sich der etwa 40-glockenstarke Umzug in Bewegung: Auf einer festgelegten Route quer durch’s Dorf, von Haus zu Haus, hinauf zur Nachbargemeinde Rattenberg und wieder zurück. Waren früher eher die Jungen unterwegs, haben sich Anfangs der 60er auf Grund sinkender Teilnehmerzahlen die älteren Grasausläuter vorgenommen, diesen Brauch nicht einfach sang- und klanglos einschlafen zu lassen, schnappten sich Lederhosen und Glocken und gaben dem Ganzen wieder einen neuen klangvollen Schwung. Mittlerweile besteht, den Alten sei Dank, keine Gefahr mehr, dass sich das Grasausläuten in Radfeld aufhört.

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RADFELD (klausm) Seit dem 1. Mai verschönert den Radfelder Dorfbrunnen nicht nur eine Brunnensäule vom Künstler Walter Ainberger aus Kramsach, obendrein wacht nun über all dem auch noch der restaurierte Hl. Nepomuk, also kann eigentlich kaum mehr was Ärgeres passieren. Ohne Segen von Oben geht in Tirol ohnedies nicht’s und so baten die Grasausläuter Pfarrer Dietmar Reutershahn eben diesen Segen für den neuen Brunnen inklusive der Heiligenfigur des Nepomuk zu erbitten.

Derzeit können sich die Radfelder Einwohner über etwa 40 aktive Grasausläuter jeden Alters freuen, das war aber nicht immer so. Bis 1978 pflegten diesen alten Brauch die Schulbuben. Weißes Hemd (Pfoad), weiße Stutz’n (Kniastrümpf’), Hut und Hahnenfeder (Gock’lfeder), ausgerüstet mit Glocken und Schellen (Kümpfen), zogen die Buben läutend durch das Dorf um das Gras heraus zu läuten. Kam man allerdings an einem Getreidefeld vorbei verstummte das Geläut schlagartig, denn es durfte ja nur das Gras und nicht das Getreide herausgeläutet werden. Seit ein paar Jahren marschieren nun auch Mädchen in der Gruppe mit. Wurden die Grasausläuter seinerzeit mit Naturalien entlohnt gibt’s seit einige Jahren Bares. Die Radfelder Grasausläuter stecken dieses Geld natürlich nicht in die eigene Tasche, vielmehr verwenden sie ihre Einnahmen zur Ortsverschönerung und/oder zur Erhaltung diverser Kulturgüter, ja und heuer wurde eben in die neue Brunnensäule und den restaurierten Hl. Nepomuk investiert.

Noch 1979, als die Beteiligung am Grasausläuten dramatisch rückläufig war, warnte Bgm Erich Laiminger: „Wenn diese Entwicklung so weitergeht, sehe ich für die Zukunft des Grasausläuten’s schwarz“, doch Gott sei Dank bewirkten die Bedenken von damals eines, nämlich, daß sich die Bevölkerung für ein Fortsetzen dieses wunderbaren Brauches des Grasausläutens entschieden.

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