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Sicherer Atom-Reaktor seit 70 Jahre bekannt?

Dienstag, 04 Oktober 2016
Freigegeben in Wissenschaft
Um Energie zu erzeugen, wird die ganze Welt dem Risiko der Verstrahlung ausgesetzt.  Dabei ist seit den 50er-Jahren ein sicherer Reaktor-Typ bekannt! Doch mit dem „Flüssigsalz-Reaktor“ kann kein Plutonium für Atombomben gewonnen werden. Daher hat er sich nie durchgesetzt...

INTERNATIONAL
  Thorium-Flüssigsalz-Reaktor: Nie gehört? Kein Wunder, seit 70 Jahren wird die Technologie von der Nuklearindustrie totgeschwiegen...
Die ersten Reaktoren der Welt wurden nur gebaut, um Ende des II. Weltkrieges „Plutonium 239“ für die Herstellung von Atombomben zu gewinnen. Man hatte sehr wenig Uran und sehr wenig Zeit. Daher musste man bei diesen ersten Reaktoren konstruktionsbedingt eine gewisse Instabilität in Kauf nehmen. Sollte die Kühlung je versagen, würden sie explodieren! Ende der 40er-Jahre, am Anfang des Kalten Krieges, drängte das US-Militär dann auf einen Atom-Reaktor für U-Boote. Wie ein Reaktor auszusehen hat, steht dabei nicht fest: Es gibt mehr als 1.000 Kombinationsmöglichkeiten fü Brennstoff, Kühlmittel und Moderatoren. 1946 skizzierte der US-Wissenschaftler Alvin Weinberg auf nur 4 Seiten das Prinzip eines Druckwasser-Reaktors (hoher Druck verhindert hier das Verdampfen des Kühlwassers bei 300 Grad). Dieses Konzept war kompakt genug für U-Boote, aber nie für zivile Zwecke gedacht. US-Admiral Hyman Rickover, der den Reaktor für die Marine in Auftrag gab, war zudem auch maßgebliches Mitglied der Atomenergie-Kommission. Rickover ließ also diesen für das Militär entwickelten Reaktor auch im zivilen Bereich einsetzen (wofür er nie gedacht war! Dennoch arbeiten 90% der Reaktoren heute nach diesem Prinzip!). Für zivile Zwecke wird Uran in Graphit gebunden, zu Pellets gepresst und in Stahl-Rohre gefüllt. Diese Rohre sind dann die „Brennstäbe“. In diesen Brennstäben kommt es zur Kernspaltung. Dadurch brechen die Graphit-Pellets auf, reißen und verlieren ihre Fähigkeit, Wärme an das Kühlmittel abzugeben. Daher müssen die Brennstäbe ausgetauscht und „aufbereitet“ werden.

Alternative Flüssig-Salz-Reaktor

Alvin Weinberg begann in Oakridge an einem Reaktor zu forschen, in dem spaltbares Material in Flüssigkeit gelöst wurde. Dadurch fallen der Kühlkreislauf, die Aufbereitung und das Recycling weg. Später forschte Weinberg am Flüssig-Salz-Reaktor. Wieder einmal war das Militär der Auslöser: In den 50er-Jahren wollte man tatsächlich einen atombetriebenen Bomber bauen! Die Schwierigkeiten waren gewaltig. Die Lösung: Ein Flüssig-Salz-Reaktor. In mindestens 800 Grad heißen Salzen (Chloride, Fluride) wird Thorium oder Uran gelöst. In den 60er-Jahren wurde das Projekt gestoppt und es startete die weitere Erprobung für zivile Zwecke. Die Vorteile waren enorm: Kein Überdruck. Kein Kühlkreislauf. Keine Explosions-Gefahr!
Bei zu heftiger Reaktion und Hitze dehnt sich das flüssige Salz aus. Damit sinkt die Dichte. Es vergrößert sich der Abstand der Atomkerne und sie werden seltener von Neutronen getroffen. Die Kernreaktion beruhigt sich von selbst!
Tritt das flüssige Salz-Brennstoff-Gemisch dennoch aus, erstarrt es innerhalb weniger Augenblicke zu einem festen Block. Alle spaltbaren Materialien bleiben im Salz gefangen, das nur ab 800 Grad flüssig wird. Eine Umwelt-Kontaminierung wie bei austretendem Kühlwasser ist nicht möglich. Der erste funktionstüchtige Flüssigsalz-Reaktor nahm unter der Leitung von Alvin Weinberg bereits 1966 seinen Betrieb auf. Er lief tausende Stunden ohne Probleme. 1968 wollten die Forscher einen größeren Flüssig-Salz-Reaktor mit Thorium-Kreislauf bauen. Doch die Mittel wurden gestrichen. Man wollte stattdessen mehr herkömmliche Reaktoren bauen, um auch waffenfähiges Plutonium zu produzieren.
Alvin Weinberg machte sich unbeliebt, weil er immer auf die Sicherheits-Risiken hinwies. Die Atom- und Energie-Lobby wollte das nicht: Würde man seinen Bedenken Beachtung schenken, hätte man ja die bestehenden Reaktoren schließen müssen! Also ging der Poker immer weiter… Alvin Weinberg wurde wegen seiner Sicherheits-Bedenken 1973 als Direktor des ORNL (Oakridge-National-Laboratory) gefeuert. China forschte Jahre später in Shanghai auch am Flüssigsalz-Reaktor. Dort gab man die Bemühungen jedoch auf, weil man Probleme mit der Material-Struktur hatte. Ironischer Weise hatten Alvin Weinberg und sein Team dieses Problem bei ihrem Reaktor bereits gelöst.

Kaum Atommüll!

Beim Flüssigsalz-Reaktor gibt es kaum Atommüll. Der Grund dafür ist einfach: Alle durch die Spaltung entstehenden Elemente verbleiben im flüssigen Salz im Reaktor. So werden die meisten Spalt-Nebenprodukte während des Prozesses früher oder später ebenfalls aufgespalten. Die Abfall-Menge wird unglaublich reduziert. Was übrig bleibt, hat eine Halbwerts-Zeit von etwa 300 Jahren. Das klingt lange. Herkömmliche Spaltprodukte strahlen aber teils bis zu 2 Millionen Jahre!
Man kann hier auch Thorium als Spaltmaterial einsetzen: Es kommt überall auf der Erde vor und fällt bei der Verarbeitung von seltenen Erden als Abfall-Produkt an! Die Marktführer blockieren den Ausbau der Flüssig-Salz-Technologie. Denn die Atomindustrie lebt zum Großteil vom Verkauf und der Aufbereitung von Brennelementen. China forscht aktuell  wieder am Flüssig-Salz-Reaktor. Doch  da die Ergebnisse von damals in Vergessheit gerieten, fängt man praktisch neu an...

Elektro-Smog: Werte verbessert

Montag, 29 Februar 2016
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Der ROFAN-KURIER hat in der Jänner-Ausgabe über die gestiegene Belastung durch die 110 kV-Leitung in Kramsach berichtet. Weitere Recherchen zeigen: Das verwendete Messgerät liefert exakte Daten und der Grenzwert von 1.000 Nano-Tesla (nT) ist offenbar in Österreich bereits ausprozessiert. Erfreulich: Zuletzt sind die Belastungs-Werte etwas zurückgegangen.

Tirol/Kramsach - Der von TIWAG und TINETZ auch zuletzt zitierte "Vorsorgewert" von 100.000 Nano-Tesla (nT) wurde von der ROFAN-KURIER-Redaktion nun hinterfragt. Laut Umwelt-Medizinern handlet es sich um eine Empfehlung "aus dem Jahre Schnee", die keinesfalls als Stand der Wissenschaft bezeichnet werden kann.
Zudem gilt offenbar in Österreich für Leitungs-Neubauten bereits jetzt (im Umweltverträglichkeits-Verfahren) ein Höchst-Wert von 1.000 Nano-Tesla (Spitze) für angrenzende Gebäude. Also 100 Mal weniger!
Dieser Wert wurde unter anderem im Verfahren zum Bau der 380 kV-Steiermark-Leitung als Obergrenze festgeschrieben.
Laut Umwelt-Medizinern wurde die Obergrenze von 1.000 Nano-Tesla (nT) offenbar auch in Österreich bereits in Verfahren zu Gunsten von Anrainern herangezogen. Dazu erklärt Dr. Gerd Oberfeld, Umwelt-Mediziner der Salzburger Landesregierung: "In UVP-Verfahren zu 380 kV-Leitungen werden seit mehr als zehn Jahren von der Verbund APG Projekte mit einem Immissionswert für den maximalen Dauerstrom von kleiner 1.000 nT bei den nächstgelegenen Wohnhäusern eingereicht. Davor wurde der WHO-Wert von 100.000 nT herangezogen."
Letzte Messungen zeigen übrigens eine leichte Besserung. Der ROFAN-KURIER bleibt auf jeden Fall dran und wird weiter berichten.

Hier geht's zum ersetn Teil des Artikels.
Die Bürger-Initiative „Leben ohne Hochspannung“ misst im Jänner an der 110-kV-Leitung Kramsach. Noch in 15 Metern Entfernung gab es Spitzenwerte über 1.700 Nano-Tesla. Das ist das 17-fache dessen, was Umwelt-Mediziner als Dauer-Belastung empfehlen. Die TINETZ verweist im Interview auf die Einhaltung von Normen und relativiert das Problem.

Tirol/Kramsach -   Bereits 2011 hat der ROFAN-KURIER für die 110-kV-Leitung in Kramsach ein Mess-Gutachten in Auftrag gegeben. Dr. Dietrich Moldan, der Ersteller des Mess-Berichtes, spricht darin von „starken Feldeinwirkungen“ noch in 15 Meter Entfernung. In der mehrtägigen Dauer-Messung wurde der Wert von 1.000 Nano-Tesla (die Einheit für Magnet-Felder) drei Mal für kurze Zeit überschritten, jener von 1.100 nT nur einmal. Moldan bezieht sich im Gutachten auf die Forderung von Umwelt-Medizinern wie Dr. Gerd Oberfeld von der Landesregierung Salzburg: Der Wert von 100 Nano-Tesla solle im Dauer-Aufenthalts-Bereich nicht überschritten werden. 2011 deutlich zu sehen: Zwischen 21.00 Uhr und 6.00 Uhr (Schlaf-Periode) sanken die Werte. Im Jänner 2016 zeigt sich allerdings eine andere Situation: Teils mehrmals täglich werden die 1.000 Nano-Tesla am selben Messpunkt überschritten. Kurz nach einer Anfrage bei TINETZ-GF DI Thomas Rieder schossen die Werte sogar um weitere 30% nach oben und knackten 1.700 Nano-Tesla. Beinahe bis Mitternacht, also in der Schlaf- und Ruhe-Phase, und auch in den frühen Morgen-Stunden sind (verglichen mit dem von Medizinern wie Dr. Oberfeld oder Prof. Dr. Kundi geforderten Richtwert) hohe elektro-magnetische Felder messbar.
Beispiele: So., 3.1.: 1.150 Nano-Tesla (nT), 6.1.: 1.320 nT, Mo., 11.1.: 1.350 nT,  Do., 14.1.: 1.717 nT...

Verbesserung möglich?

Ein Netz-Betreiber kann laut Experten die Belastung durch elektro-magnetische Felder reduzieren. Dazu sagt Dr. Gerd Oberfeld, Umweltmediziner der Salzburger Landesregierung: „Man kann die Phasen so belegen, dass sich das Magnet-Feld möglichst reduziert. Weiters kann der Netz-Betreiber dafür sorgen, dass alle Leiter gleich viel Strom führen. Dadurch heben sich Magnet-Felder ebenfalls teilweise gegenseitig auf. Das nennt man Kompensations-Effekt...“
Der ROFAN-KURIER hat auch Kontakt mit Universitäts-Professor Dr. Michael Kundi vom Institut für Umwelt-Hygiene in Wien aufgenommen. Er gilt als Experte für Elektro-Smog und sagt zu den Werten in Kramsach: „An der Empfehlung der Ärzte-Kammer hat sich nichts geändert: Im Dauer-Aufenthaltsbereich sollte ein Wert von 100 Nano-Tesla nicht überschritten werden. Auch ich rate das als Orientierungs-Wert an. 100 Nano-Tesla sind keine fixe Grenze. Aber um diesen Wert sollte sich eine Dauer-Belastung, wenn schon nicht vermeidbar, bewegen. Viel höher eher nicht...“

stromhaus

Welche Gesundheits-Schäden sind konkret zu befürchten?

Hier ein Auszug aus einem Interview mit Dr. Gerd Oberfeld, Umwelt-Mediziner der Salzburger Landesregierung.

ROKU: „Welche Folgen hat es, wenn man jahrelang Elektrosmog-Belastungen ausgesetzt ist?“
Dr. OBERFELD: „Diese Felder können im Körper nachweislich zur Bildung des Stoffes „Peroxi-Nitrit“ (NO3) führen. Das wirkt wie ein freies Radikal. Durch Oxidation von Fetten, durch Schädigung von Eiweiß und durch Hemmung von Enzym-Aktivität im Körper führt NO3 zu Schäden an den Zell-Membranen, schädigt Zell-Bestandteile und schädigt auch die DNA. Daten zeigen, dass vor allem Langzeit-Belastungen relevant sind.“

ROKU: „Um welche gesundheitlichen Schäden handelt es sich konkret?“
Dr. OBERFELD: „Bei Langzeit-Expositionen gegenüber starken magnetischen Feldern steigt durch diese Zellschädigungen allgemein das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Krebs, Leukämie bei Kindern, Alzheimer oder auch Brustkrebs. Speziell bei Kinder-Leukämie ist diese Auswirkung faktisch bewiesen. Studien zeigen: Das Risiko für Kinder-Leukämie bei einer Dauer-Belastung von durchschnittlich über 300 bzw. 400 nT (Nano-Tesla) ist mehr als doppelt so hoch wie bei Belastungen unter 100 nT... Dutzende Studien weltweit zeigen seit 1979: Je höher die Magnetfeld-Belastung in Nanotesla (nT), umso höher die Wahrscheinlichkeit für kindliche Leukämie.“

oberfeld

TIWAG/TINETZ: „Wir überschreiten keine Grenzwerte“

Auf Anfrage des ROFAN-KURIERs sagt DI Thomas Rieder, neuer Technischer Geschäfts-Führer der TINETZ: „Es gelten in ganz Österreich ausschließlich die Vorsorgewerte der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) und diese werden selbstverständlich zu jeder Zeit eingehalten.  Das ist für die magnetische Flussdichte 100.000 nT ... und somit „Stand der Technik“. Feldstärken unterhalb dieser Vorsorgewerte gelten nach heutigem Stand der Wissenschaft als unbedenklich. Um die angeführten Werte zu relativieren, folgender Vergleich: Ein Haarfön erzeugt in einem Abstand von 30 cm eine magnetische Flussdichte von bis zu ca. 7.000 nT, ein Mikrowellenherd bis zu ca. 8.000 nT...“  
Da vermutlich niemand in einer laufenden Mikrowelle schläft, hat die Redaktion auch nach einer „Nacht-Absenkung“ (z.B. Strom über alternative Leitungen zum Verbraucher schicken, um Leitungen im Orts-Gebiet nachts zu entlasten) sagt GF Gruber, diese würde bei der TINETZ nicht durchgeführt.
 
ROKU: „Mittels „Phasen-Optimierung“ kann die Belastung der Bevölkerung laut Experten reduziert werden. Führt die TINETZ diese durch?“
Rieder/TINETZ: „Die optimierte Anordnung der einzelnen Phasenseile wird beim Bau berücksichtigt und hergestellt. Danach gibt es dazu keine Änderungen mehr.“

ROKU: „Prof. Dr. Michael Kundi, Uni Wien, hat kürzlich die Vermutung angestellt, dass die dauerhaft hohe und gestiegene Belastung, ausgehend von der 110 kV-Leitung in Kramsach, aufgrund eines „asynchronen Leitungs-Betriebes“ zustande kommen kann.“
Rieder/TINETZ: „Seine Vermutung ist nicht richtig. Es wurde auch die Phasensymmetrie durch Änderung der Anordnung der Phasen gegenüber dem ursprünglichen Zustand nicht abgeändert.“

ROKU: „Angesichts der Verschlechterung der Situation: Wann wird der Betrieb der 110-kV-Leitung im Siedlungs-Gebiet von Kramsach eingestellt?“
Rieder/TINETZ: „Der neue Leitungsverlauf stellt insgesamt eine große Entlastung von Wohngebieten dar. Bei der Projektumsetzung sind wir aus betriebs- und abwicklungstechnischen Gründen aber gezwungen, im Osten vom Umspannwerk Kirchbichl zu beginnen. Nur so lässt sich während der Bauphase sicherstellen, dass nach jedem Teilabschnitt über das Winterhalbjahr ein provisorischer Zusammenschluss von alter und neuer Leitung hergestellt werden kann. Wir können somit leider nicht in Kramsach mit dem Bau beginnen und gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme der neuen Leitung in Kramsach im 3. Teilabschnitt im Jahr 2019 abgeschlossen werden wird. Wir werden (wie in den ersten Abschnitten bereits begonnen) in Kramsach rechtzeitig auf die betroffenen Grundeigentümer zugehen und diese entsprechend in unsere Detailplanungen involvieren.“

Weitere Infos:
www.salzburg.gv.at/df_ratgeber_1.pdf

Oder:
www.salzurg.gv.at

- dann im Suchfeld „Infoblätter Elektrosmog“ eingeben.

http://www.rofankurier.at/cms/index.php/component/k2/item/1614-von-krebs-bis-alzheimer-wie-schaedlich-ist-elektro-smog

https://www.youtube.com/watch?v=VNxEWFU_xG0

https://www.youtube.com/watch?v=v8hsxNstJ8g

https://www.youtube.com/watch?v=kjufaMxoHe4











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