Bauen und Wohnen sind zentrale Themen für das Leben der Tirolerinnen und Tiroler. In diesem Bereich gibt es einige Neuerungen, die man wissen sollte. Der ROFAN-KURIER hat dazu mit Wohnbau-Landesrat Mag. Hannes Tratter (ÖVP) zum Interview gebeten.
Tirol - Die Wohnbau-Förderung bietet heuer einige Neuerungen und Verbesserungen! Hier dazu die Infos des "obersten Wohnbau-Förderers" von Tirol:
RoKu: "Die Landesregierung hat Entlastungen für die Bevölkerung versprochen. Wie schaut es damit aus?"
Tratter: "Mit einem Maßnahmenbündel wurde die Wohnbauförderung konsequent ausgebaut. Der nächste Schritt steht bereits wieder an: Die Tiroler Landesregierung plant mit Stichtag 1. Oktober 2017 neue Richtlinien, die zu weiteren Verbesserungen führen!"
RoKu: "Kannst Du unseren Lesern dazu schon mehr sagen?"
Tratter: "Einerseits wird die Förderung für energiesparendes Bauen verbessert. Andererseits erhöhen wir die Förderung für verdichtete Bauweise auf bis zu 30,– EURO pro m² Nutzfläche. Ein Beispiel: Ein Ehepaar mit zwei Kindern erwirbt eine Eigentumswohnung – durchschnittlicher Grundverbrauch 200 m² – und erhält folgenden Wohnbau-Förderungskredit: 110 m² gefördert mit 1.050,– EURO pro m², also 115.500,– EURO. Bislang sind es 'nur' 112.200,– EURO. Die Erhöhung der Förderung macht plus 3.300,– EURO aus. Auch die Eigenheim-Förderung wird erhöht, und zwar um 1.000,– EURO auf nunmehr 38.000,– EURO. Bei Bankkrediten wird ein Fixzinssatz im geförderten Wohnbau möglich."
RoKu: "Gibt es auch Neuerungen im Bereich der Sanierung?"
Tratter: "Ja, die erfolgreiche einkommensunabhängige Sanierungsoffensive wird bis Ende 2017 fortgesetzt, denn sie bringt für viele Haushalte, die Sanierungsprojekte einplanen, eine spürbare Kostenentlastung. Künftig wird die Aktion noch attraktiver! Um sanierungswilligen Tirolern finanziell unter die Arme zu greifen, wurde der maximale Kostenrahmen in der Sanierung von 77.000,– EURO auf 82.500,– EURO erhöht."
RoKu: "Wie schaut es da mit dem bisherigen Volumen aus?"
Tratter: "Die bisherige Bilanz der Sanierungsoffensive zeigt messbare Erfolge: Das Bauvolumen hat um 41 Prozent zugenommen und jährliche Investitionen in Höhe von 155 Millionen EURO ausgelöst. Zugleich konnten die CO2-Emissionen um mehr als 20.000 Tonnen jährlich reduziert werden."
RoKu: "Leistbaren Wohnraum zu finden, ist aber besonders für Menschen mit sehr niedrigem Einkommen schwer..."
Tratter: "Das stimmt. Aber das von mir als Wohnbaulandesrat eingeführte Modell '5-EURO-Wohnen' zielt genau auf diesen Bereich ab. Das Projekt, das vom Land zusammen mit den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften realisiert wird, weckt mittlerweile großes Interesse, sogar in anderen Bundesländern. Die senden Experten nach Tirol, um sich das anzuschauen. Und es gibt ja bereits herzeigbare Erfolge: Die erste 5-EURO-Anlage konnte vor kurzem in Schwaz an die Mieter übergeben werden. Auch in Kitzbühel entsteht jetzt in Zusammenarbeit mit der Wohnungseigentum Tirol (WE) ein 5-EURO-Wohnprojekt."
RoKu: "Das klingt gut – aber wie sieht das konkret aus?"
Tratter: "Die Gesamtmiete der Wohnung inklusive Betriebs- und Heizungskosten sowie Steuer beträgt rund 5,– EURO pro m² Nutzfläche. Das macht Wohnen für Geringverdienende auch im stark nachgefragten Ballungsraum leistbar. Im Zuge des Projekts entstehen vor allem Kleinwohnanlagen mit 15 bis 25 Wohnungen, überwiegend 2- oder 3-Zimmerwohnungen. Möglich wird dies durch Zugeständnisse im Hinblick auf Ausführung, Ausstattung (Verzicht auf Kellergeschoss und Tiefgarage) und Baugrund, der seitens der Gemeinde in Form eines Baurechts zur Verfügung gestellt wird."
RoKu: „Danke für das Gespräch!“
Letzte Änderung am Montag, 29 Mai 2017 11:22
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